TAG 251

01. März 2022

Tag 251 (01.03.2022) Gran Canaria (Mogan) (ESP) – Mindelo auf der Insel São Vicente (Kap Verde)

Es herrscht eine hohe See. Wir können kaum noch an Deck. Allerdings müssen wir ab und zu Handruder gehen. Essen machen fällt ganz aus, also müssen Bananen und Schokoriegel ausreichen. Schlafen konnten wir die ganze Nacht nicht. Wir sind sehr erschöpfgt und ich habe große Probleme mit meiner Verletzung (Steiß). Endlich wird es hell, allerdings werden die Wellen auch immer höher. Es ist schon eine Weile Land in Sicht. Wir haben die „Fock“ gerefft und nehmen Sie später ganz runter. Ein Tanker kommt uns von achtern genau auf unserem Kurs immer näher. Wir weichen lieber aus.

Das Ziel ist fast erreicht, da wird es noch einmal kritisch, sogar gefährlich für uns. Der Motor piept plötzlich wegen Überhitzung, dass heißt es wird wegen der hohen Wellen kein Wasser mehr angesaugt. Da wir uns dicht neben einem großen Felsen befinden müssen wir schnell handeln. Wir schließen das Seeventil, gießen Wasser in den Seewasserfilter und öffnen das Seewasserventil wieder, starten den Motor….nichts passiert! Wir probieren es noch einmal….wieder nichts! Nun bleibt uns nur noch schnell das Vorsegel zu setzen und Richtung Hafen zu segeln. Wir manövrieren uns durch ankernde Boote und finden endlich eine Mooring an der wir festmachen können. Geschafft denken wir. Plötzlich gibt uns eine holländische Yacht zu verstehen, dass das ihre Mooring ist. Wir versuchen nochmal unseren Motor zu starten nachdem wir wieder Wasser angegossen haben. Es klappt!!! Uns fällt ein Stein vom Herzen. Wir fahren in den Hafen bei immer noch viel Wind und Wellen. 

Ein Liegeplatz ist schnell gefunden. Wir fahren Rückwärts an den Steg. Es stehen viele einheimische fleißige Hände bereit um uns beim festmachen zu helfen. Vorn brauchen wir zwei lange Leinen für die Moorings und achtern zwei normale Leinen. Unsere Helfer bekommen einen kleinen Obolus (5 Dollar). Wir können es noch nicht fassen, wir sind fest. Nach 8 Tagen sind wir in Mindelo angekommen. Alle begrüßen uns freundlich. Der Skipper klart draußen auf und dabei wir ihm noch ein kleines Ständchen von Franziska dargeboten. Der Text: „Willkommen in Afrika Joachim + Petra…“. Ich klare innen auf. Wir wollen noch zum einklarieren, damit wir unsere gelbe Quarantäneflagge einholen können. Zuerst geht der Skipper zur „Marina-Police“ und dann zur „Emigrations-Police“. Klappt alles super und ist kostenlos. Die „Emigrations-Police“ behält unsere Bootspapiere. Man kann maximal 90 Tage ohne Visum hier bleiben. Bei der „Emigrations-Police“ sagt man uns das wir bei Fragen oder Problemen jederzeit zu Ihnen kommen können oder über die 123 anrufen können.

Nun fehlt nur noch der Hafenmeister. Hier bezahlen wir für einen Monat. Völlig kaputt gehen wir noch in der Marina essen. Der Skipper schläft mitten im Essen ein. Es wird Zeit in die Koje zu kommen. Ich will noch schnell den Strom legen und stelle fest, dass unsere Kühlbox auf „Heizen“ steht. Alles kocht und schwimmt in unseren zerflossenen Butterstückchen. Ich muss den Skipper wecken weil ich das Anschlusskabel nicht finde. Es ist immer noch sehr unruhig im Hafen. Es ruckt mächtig in den Leinen. Der Skipper setzt noch eine große Feder um etwas abzudämpfen.. Schon besser!!! Jetzt nur noch schlafen…..